Eisstockschießen (Stocksport)

Beitrag Vorstellung Eisstockschiessen

Passend zur Jahreszeit stellen wir Eisstockschießen vor. In diesem Beitrag könnt ihr etwas zur Geschichte des Stocksports erfahren. Außerdem wird alles Wichtige erklärt, um selbst eine Partie spielen zu können. In der Vorweihnachtszeit, teilweise bis Ende Februar, gibt es in Berlin auch einige Locations an denen man Bahnen buchen und spielen kann.

Beim Stocksport handelt es sich um eine Sportart, die auf Eis oder Asphalt ausgeübt wird. Grundlegend geht es dabei darum, einen Stock (auch Eisstock genannt) möglichst genau in die Nähe eines Zielsteins (Daube) zu „schießen“.

Geschichte des Stocksports

Die ersten Vorläufer des Eisstockschießens entstanden vermutlich im 13. Jahrhundert in Skandinavien. Es wurde als „Jagdspiel“ bezeichnet, bei dem mit einem Holzklotz (Eisstock) der Zielwürfel (Daube) „gejagt“ wurde. Ziel des Spiels war es, den Besitz des Gegners zu erobern, in dem man seine eigenen Holzklötze näher an den Zielwürfel heranbrachte. Sporthistoriker gehen davon, dass sich das Eisstockschießen ab dem 16. Jahrhundert im Alpenraum und anderen Teilen Mitteleuropas zur einer beliebten Wintersportart entwickelt hat. Bis zum 19. Jahrhundert lassen sich wenig Hinweise finden, wie sich die Sportart weiterentwickelt hat. Erst dann fanden sich mehr Beiträge in Kunst und Literatur, die auf den Stocksport Bezug nahmen. Es wurden auch die ersten Vereine gegründet. Im 20. Jahrhundert wuchs die Beliebtheit weiter und es gab erste überregionale Meisterschaften, vor allem im Alpenraum. 1951 fand die erste Europameisterschaft in Garmisch-Patenkirchen statt. Sieger war Deutschland. Die weltweite Beliebtheit fand ihren ersten Höhepunkt 1983 mit der ersten Weltmeisterschaft in Frankfurt am Main. Sieger war hier Italien. Bisher fehlt aber noch die Zulassung als Olympische Disziplin.

Spielfeld

Eisstockschießen kann man auf allen glatten Oberflächen, egal ob auf Eis, Asphalt, Teppich oder Holzboden. Das Spielfeld ist dabei immer gleich und sieht so aus:

Es besteht aus 2 sich gegenüberliegenden Rechtecken, dem Stand- und Zielfeld. Beide sind 3m breit und 6m lang. Sie liegen 14m auseinander. Am Ende des Standfeldes befindet sich die Abspielstelle von der aus der Eisstock in Richtung Zielfeld gespielt wird. In der Mitte beider Rechtecke liegt das Mittelkreuz, auf dem der Zielstein (Daube) platziert wird. Nach einem Durchgang wird in Gegenrichtung weitergespielt.

Regeln und Wertung beim Mannschaftswettbewerb

Ziel des Spiels ist es, den eigenen Eisstock näher an den Zielstein (Daube) zu bringen als der Gegner. Dafür „schießen“ beide Mannschaften immer abwechselnd jeweils 4 Eisstöcke in Richtung des Zielsteins. Verändert dieser dadurch innerhalb des Spielfeldes seine Position wird diese verwendet. Landet er außerhalb, wird er auf das Mittelkreuz zurückgelegt. Eisstöcke, die nicht das Zielfeld erreichen, werden aus dem Spiel genommen. Sind jeweils 4 Eisstöcke gespielt worden, endet der erste Durchgang (Kehre).

Zunächst werden „Stockpunkte“ vergeben. Die Mannschaft, die ihren Eisstock am dichtesten am Zielstein platzieren konnte, gewinnt 3 „Stockpunkte“. Für jeden besser platzierten Eisstock als der Beste des Gegners gibt es 2 „Stockpunkte“. Es gibt also maximal 9 „Stockpunkte“ zu gewinnen. Nach 6 Durchgängen ist das Spiel zu Ende. Das Team mit den meisten „Stockpunkten“ bekommt 2 Siegpunkte. Bei Unentschieden gibt es je 1 Siegpunkt. Bei einem Turnier gewinnt die Mannschaft, die am Ende die meisten Siegpunkte gewonnen hat.

Wissenswertes

Beim Stockschießen gibt es neben dem Mannschaftswettbewerb noch weitere Spielformen, wie den Einzel-, Ziel, und Weitenwettbewerb. Infos dazu und vieles mehr könnt ihr hier finden.

Eisstockschießen macht nicht nur Spaß, sondern fördert auch die Konzentration, die Feinmotorik und das taktische Denkvermögen. Wird es draußen gespielt, wird auch das Immunsystem gestärkt.

Die Grundausstattung für eine Partie besteht aus insgesamt 8 Eisstöcken (je 4 von einer Farbe) mit entsprechenden Laufsohlen und einem Zielstein (Daube). Im Internet gibt es alles, was für den Sport gebraucht wird. Zudem sind rutschfeste Schuhe und der Witterung angepasste Kleidung wichtig.

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