Passend zu den kühleren Temperaturen und dem ungemütlichen Wetter möchten wir eine Sportart vorstellen, die sich wachsender Beliebtheit erfreut: Das Eisbaden. Auch in Berlin wagen sich immer mehr Mutige in das kühle Nass. Ob bei offiziellen Events wie am 21.01.2024 im Seebad Friedrichshagen oder bei regelmäßigen Treffen begeisterter Badefans wie den Ice Dippers und den Berliner Seehunden. Was im Körper passiert, wenn man sich dazu überwindet, ins Wasser zu gehen, was es beim Eisbaden noch zu beachten gibt und wie man sich darauf vorbereiten kann, könnt ihr hier weiterlesen.
Was passiert beim Eisbaden im Körper?
Durch den Kältereiz, wenn er richtig dosiert ist, wird eine positive Stressreaktion ausgelöst. Dabei steigt der Puls an, der Blutdruck erhöht sich und die Atemfrequenz wird schneller. Die anschließende Wärmewelle entsteht durch eine Vielzahl an freigesetzten Wirkstoffen, u.a. die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin, die die Durchblutung des Körpers anregen. Diese positive Stressreaktion führt bei wiederholtem Eisbaden zu gesunden Gegenreaktionen. Atemwegsinfekte können abgemildert werden und Bakterien und Viren werden erfolgreich bekämpft. Die Abkühlung kann nervöse Störungen und Überhitzungen des Körpers normalisieren, Entzündungsvorgänge – wie sie bei Rheuma entstehen – könnten langfristig positiv beeinflusst werden. Durch die Freisetzung von Glückshormonen können sogar Depressionen gemindert werden.
Wann sollte man nicht Eisbaden?
Wer Eisbaden möchte, sollte gesund sein. Absolute Kontraindikationen sind Blutdruckstörungen, Durchblutungsstörungen des Herzens, vor kurzem erlittener Herzinfarkt und chirurgische Eingriffe am Herz, Herzschrittmacher, Epilepsie, Verschlusskrankheiten der Arterien, frische Thrombosen, Nierenerkrankungen und akute Infekte. In jedem Fall ist es ratsam, beim Hausarzt vorab einen Gesundheitscheck durchzuführen.
Wie kann man sich auf das Eisbaden vorbereiten?
Der „Sprung“ ins kalte Nass sollte langsam und sorgfältig vorbereitet werden. Es empfiehlt sich, mit Wechselduschen zu beginnen. Auch regelmäßige Saunagänge sind vorteilhaft. Im Idealfall fängt man im Sommer damit an, in einem See oder Fluss zu baden und setzt das über die wechselnden Jahreszeiten fort, um sich langsam an das kälter werdende Wasser zu gewöhnen. Außerdem muss man die Badedauer begrenzen. Anfänger sollten bei einer Wassertemperatur von 5°C nicht länger als 30 Sekunden im Wasser bleiben.
Worauf ist beim Eisbaden zu achten?
Es gibt einige Baderegeln, die einzuhalten sind. Das Wasser sollte nur eine geringe Tiefe aufweisen und einen flachen Einstieg haben, damit man leicht ins Wasser gehen und auch wieder hinauskann. Der Kopf darf nicht untergetaucht werden und sollte am besten durch eine Mütze bedeckt sein. Außerdem sollte man nicht allein, sondern in Gruppen baden gehen. Eine vorherige Erwärmung des Körpers ist sehr wichtig um eine weitere Abkühlung im Anschluss an das Eisbad sind zu vermeiden. Wer diese Regeln einhält, kann sich auf die positiven Auswirkungen des Eisbadens auf Körper, Geist und die Gesundheit, freuen.